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Massagen gegen Migräne

Etwa 10% der deutschen Bevölkerung leidet unter Migräne – Tendenz steigend.

Die Symptome sind vielfältig: Typisch sind neben dem anfallsartigen, halbseitigen Kopfschmerz auch zahlreiche weitere Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit, motorische Ausfälle und manchmal auch visuelle Störungen („Migräneaura“).

Die Ursachen für Migräne sind unbekannt, allerdings gibt es zahlreiche Trigger wie Nahrungsmittel, Stress oder hormonelle Faktoren. Dementsprechend besteht die Therapie meist aus dem Meiden dieser Trigger sowie einer Reihe an medikamentösen Behandlungsansätzen (z.B. Triptane).

Es gibt jedoch noch eine weitere, weit weniger invasive Möglichkeit: Die Massage gegen Migräne.

Migräne Massage – Entspannung ist wichtig

Massagen werden bereits seit tausenden von Jahren bei chronischen Beschwerden wie Rücken- und Kopfschmerzen eingesetzt. Da Stress ein wichtiger Trigger sein kann, ist im Grunde erst einmal jede Massage geeignet, die zur Entspannung beiträgt. Dazu gehören z.B. die Wellness Massage oder Hot Stone Massage, in der Verspannungen gelöst werden und zusätzliche Wärme, duftende Massageöle und ein wohltuendes Ambiente Körper und Geist zu mehr Wohlbefinden verhelfen.

Migräne Massage – Diese Techniken helfen

Es gibt jedoch auch spezielle Migräne Massage Techniken. Die Kopfschmerzen der Migräne sind typischerweise halbseitig auf dem Haupt, der Stirn und den Schläfen lokalisiert. Genau an diesen Stellen setzt die Massage bei Migräne an. In Frage kommen z.B. Techniken aus der Akupressur, in der bestimmte Meridianpunkte gedrückt oder kreisend massiert werden, um blockierte Energien wieder zum Fließen bringen. Auch Griffe der klassischen Massage an Nacken und Schultern kommen zum Einsatz – allerdings ist hier unbedingt auf sanfte Durchführung zu achten, weil zu intensive Griffe einer Migräne Massage die Beschwerden sogar noch verschlimmern könnten.

Die Migräne Massage, insbesondere die Akupressur, eignet sich zur akuten Schmerzbehandlung ebenso wie zur Prävention. Regelmäßig angewandt können Massagen gegen Migräne so auch den Abstand zwischen den einzelnen Attacken vergrößern und den Patienten eine längere Zeit der Beschwerdefreiheit ermöglichen.

Massage bei Migräne – Das sagt die Wissenschaft

Was in der fernöstlichen Massage Heilkunst schon seit jeher bekannt ist, wurde in den letzten Jahren nun auch mehrfach wissenschaftlich bestätigt: Massagen können bei Migräne helfen.

  • Lawler & Cameron (2006) untersuchten in einer randomisierten und kontrollierten Studie an 47 Migränepatienten den Effekt von Migräne Massagen. Das Ergebnis: Nach zehn Behandlungen zeigten die Patienten deutlich seltener Migräneanfälle und profitierten von einer verbesserten Schlafqualität.
  • In einer großen Metaanalyse untersuchten Chaibi et al. (2011) systematisch Studien, die sich mit dem Einfluss von Massage Therapie auf Migräne befassen. Sie kamen zu dem Schluss, dass Massage bei Migräne (zusammen auch mit Physiotherapie und Entspannungsübungen) ähnlich effektiv ist wie Medikamente zur Migräneprophylaxe.
  • Hernandez et al. (1998) zeigten in einer kontrollierten, randomisierten Studie mit 26 Migräne Patienten, dass eine wöchentliche Massage zu weniger Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Stresssymptomen führt – und das Serotoninlevel („Glückshormon“) der Probanden ansteigt.

Migräne Massage als ergänzende Therapie

Die Massage bei Migräne stellt also eine gute, nicht invasive Möglichkeit dar, Häufigkeit und Ausmaß der Schmerzattacken zu reduzieren. Sie kann sinnvoll sein, schulmedizinische bzw. präventive Maßnahmen der Migräneprophylaxe zu ergänzen und Patienten damit auch mehr Gestaltungsmöglichkeiten auf das eigene Wohlbefinden an die Hand zu geben.